„Dogs and cats living together! Mass hysteria!“ – GHOSTBUSTERS (2016)

Quelle: filmstarts.de

Was lange währt wird endlich gut. Dieses Sprichwort trifft immer wieder zu, aber manchmal leider auch nicht. Was kann man noch sagen über den neuen GHOSTBUSTERS, den bereits im Vorfeld meistgehassten Film des Jahres 2016? Ich versuche mich an einer Chronik der Ereignisse.

Quelle: dailymail.co.uk

Als GHOSTBUSTERS 1984 in die US-Kinos kam, ahnte noch niemand, dass der Film auf lange Sicht die kommerziell erfolgreichste Komödie überhaupt werden würde. Die Idee zum Film kam dem Darsteller des Ray Stantz, Dan Aykroyd, bereits ein paar Jahre vorher. Aykroyd war Mitglied der Komikertruppe der legendären US-Show SATURDAY NIGHT LIVE. Viele andere heute weltbekannte Schauspieler begannen dort ihre Karriere, darunter Eddie Murphy, Steve Martin und Bill Murray. Zusammen mit seinem engen Freund John Belushi trat Aykroyd dort immer wieder als „The Blues Brothers“ auf, was 1980 schließlich zu einem Kinofilm führte, den Aykroyd zusammen mit Regisseur John Landis schrieb.

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Aykroyd interessierte sich bereits damals für paranormale Ereignisse und ersann eine Geschichte über eine Gruppe von Männern, die für den Lebensunterhalt Geister jagen. John Belushi sollte dabei natürlich auch eine Rolle spielen, doch sein plötzlicher Drogentod 1982 brachte die Pläne erst einmal zum Erliegen.

Bill Murray legt Blumen auf den Sarg von John Belushi/Quelle: washingtonpost.com

Dan Aykroyd spürte aber, dass die Geschichte Potential hatte und so schrieb er ein Drehbuch, welches Ivan Reitman in die Hände fiel. Reitman hatte sich damals bereits einen Namen gemacht als Produzent einiger Horrorfilme und Regisseur von MEATBALLS (1979, mit John Belushi) und STRIPES (1981, mit Bill Murray und Harold Ramis). Die Idee von Aykroyd gefiel Reitman, aber das Drehbuch hielt er für unverfilmbar. Es gab bereits das berühmte Geisterjäger-Logo und auch die Idee, dass diese vier Männer quasi wie Feuerwehrleute ausrücken, um Geister zu fangen. Aber das Ganze spielte in der Zukunft, in mehreren Dimensionen und war laut Reitman auch nicht wirklich witzig. Die vier Hauptfiguren unterschieden sich nicht sonderlich voneinander und hatten keine Hintergrundgeschichte, da in der ersten Szene des Filmes bereits das Auto der Geisterjäger, das Ecto-1, durch die dunklen Straßen raste. Außerdem waren sie Angestellte einer großen Firma und hatten nicht wirklich Ahnung von dem Equipment, das sie mit sich trugen.

Reitman schlug vor, dass sich Dan Aykroyd doch einmal mit Harold Ramis treffen sollte. Ramis war nicht nur Schauspieler, sondern auch Autor und Regisseur (er war unter anderem Co-Autor von STRIPES und Co-Autor und Regisseur von Filmen wie GROUNDHOG DAY, CADDYSHACK, VACATION und ANALYZE THIS!). Zusammen mit Ramis überarbeitete Aykroyd das Drehbuch. Die Geschichte spielte nun in der Gegenwart, die Geisterjäger waren Wissenschaftler, die ihr Equipment selbst entwarfen und das Ganze fand statt in New York. Reitman erklärte sich bereit, Produktion und Regie zu übernehmen. Als Ersatz für John Belushi sozusagen kam Bill Murray hinzu, während Aykroyd und Ramis die beiden anderen Geisterjäger spielten. Der vierte im Bunde, Ernie Hudson als Winston Zeddemore, kam im Film erst später hinzu, quasi als Mann von der Straße, der mit dem wissenschaftlichen Kauderwelsch nichts anfangen konnte. Diese Rolle wurde ursprünglich für Eddie Murphy geschrieben, doch als dieser ablehnte, wurden viele Szenen von Winston aus dem Skript gestrichen und Bill Murrays Rolle ausgebaut.

Quelle: ghostbustersdeutschland.files.wordpress.com

Die Produktionszeit war knapp bemessen. Im Herbst 1983 begannen die Dreharbeiten und im Sommer 1984 sollte der Film bereits anlaufen. Besonders die vielen Effektaufnahmen machten Ivan Reitman große Sorgen. Doch das geplante Budget von knapp 30 Millionen Dollar konnte eingehalten werden und so startete der Film am 8. Juni 1984 in den US-Kinos. Der Rest ist Geschichte. Der Film spielte alleine in den USA fast 300 Millionen Dollar ein und wurde zu einem weltweiten Phänomen. Dazu trug sicherlich auch die inhaltliche Mischung des Filmes bei. Bei aller Komik ist die Bedrohung, die New York und die ganze Welt heimsucht, echt und der Humor ergibt sich aus den Situationen heraus, wobei er trocken und zynisch-sarkastisch daherkommt. Auch der Look von New York, mit all den mystischen Wasserspeiern und das Design des Wolkenkratzers, in dem Dana wohnt, tragen zur Atmosphäre des Filmes bei. Inspiration kam hier von den alten Sumerern, deren Gottheit Gozer im Film eine wichtige Rolle spielt.

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Nicht nur der Film wurde ein Welthit, auch die Musik. Den Titelsong von Ray Parker jr. kennt noch heute jedes Kind.

Aber auch der Score des legendären Elmer Bernstein (THE TEN COMMANDMENTS, TO KILL A MOCKINGBIRD, THE MAGNIFICENT SEVEN) trägt seinen Teil zum Gelingen des Filmes bei. Seine Musik ist pompös und damit für eine Komödie recht außergewöhnlich, besonders in einer Zeit, in der elektronischer Synthie-Pop auch Einzug in die Filmmusik hielt. Bernstein versucht aber nicht komisch zu sein mit der Musik, sondern unterstreicht mehr den dramatischen Charakter der Handlung. Ausnahme ist hier das schrullige Thema der Geisterjäger.

Und das Thema für Dana, Sigourney Weavers Charakter, auch gleichzeitig das Liebesthema für Dana und Peter, ist einfach wundervoll. Bernstein greift darin sogar den Beruf von Dana auf. Sie spielt Cello in einem Orchester und ein Cello ist im Stück auch als Solo-Instrument zu hören.

Der Wolkenkratzer, in dem Dana wohnt, wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Ivo Shandor erbaut, einem Sektenführer, der der Ansicht war, dass die Menschheit zu krank sei, um zu überleben. Das Gebäude sollte als Tor dienen, um den sumerischen Gott der Zerstörung, Gozer, herbei zu rufen, der das Ende der Welt bringen würde.

Dabei helfen ihm Zuul, der Torwächter und Vinz Clortho, der Schlüsselmeister. Zuul ergreift Besitz von Dana, während Vinz Clortho ihren schusseligen Nachbarn Louis Tully (Rick Moranis) vereinnahmt. Beim finalen Kampf zwischen den Geisterjägern und Gozer auf dem Dach des Wolkenkratzers, auf dem sich nun ein Tempel befindet, wählen sie aus Versehen den Marshmallow Man als Form des Vernichters. Doch am Ende retten die Geisterjäger natürlich den Tag.

John Belushi bekam doch noch seine Rolle im Film. Der grüne Geist Slimer, der im Film aber noch keinen Namen hat und im Skript nur „Onionhead“ genannt wurde, ist laut Ivan Reitman und Dan Aykroyd der Geist von John Belushi.

Ich war damals sechs Jahre alt, als der Film ins Kino kam und ich erinnere mich noch genau an den Kinobesuch. Meine Mama begleitete mich und fast die ganze zweite Hälfte des Filmes habe ich nicht mitbekommen, da ich solche Angst vor den Geistern und Höllenhunden hatte, dass ich mir die Augen zugehalten habe. Das Soundtrack-Album wollte ich aber dennoch haben und der Film wurde 1987 der erste Film, den ich auf VHS besaß. Von da an ließen mich die Geisterjäger nicht mehr los.

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Da man 1984 nicht mit einem derartigen Erfolg gerechnet hat, gab es kaum Merchandising-Artikel zum Film. Das änderte sich aber zwei Jahre später. 1986 kamen die Geisterjäger ins Fernsehen, in Form der Zeichentrickserie THE REAL GHOSTBUSTERS. Dazu gab es dann natürlich Spielzeug aller Art und das Logo der Geisterjäger zierte T-Shirts, Tassen, Rucksäcke, Stifte, Bettwäsche und vieles mehr. Der grüne Geist, ehemals „Onionhead“, wurde nun als Slimer fester Bestandteil der Welt der Geisterjäger. Die Serie erfreute sich großer Beliebtheit, da sie den Spagat zwischen kindgerecht und witzig genug für ältere Fans schaffte. Die Serie lief schließlich über sieben Staffeln lang bis 1991. Auch auf die Ereignisse der Filme wurde in einigen Folgen eingegangen.

Der Titel THE REAL GHOSTBUSTERS rührt daher, dass es bereits in den 1970ern eine TV-Serie mit dem Titel GHOST BUSTERS gab. Den Titel GHOSTBUSTERS sicherte sich Columbia Pictures dann zwar für den Film, aber gleichzeitig zu THE REAL GHOSTBUSTERS entwickelte das Animationsstudio Filmation (MASTERS OF THE UNIVERSE, BRAVESTARR) eine Zeichentrickserie mit dem Titel GHOSTBUSTERS, die auf der TV-Serie aus den 70ern basierte. Um Verwechslungen zu vermeiden, nannte man die Serie THE REAL GHOSTBUSTERS.

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Es dauerte fünf Jahre, bevor GHOSTBUSTERS II 1989 das Licht der Welt erblickte. Einer der Gründe war, dass das Studio Columbia Pictures nach dem Erfolg des ersten Filmes zwar auf eine Fortsetzung drängte, Darsteller und Regisseur aber erst wenig davon begeistert waren und lieber andere Projekte verfolgten. Dan Aykroyd und Harold Ramis schrieben wieder das Drehbuch und dank einer vertraglichen Klausel, wegen der die Darsteller zwar weniger Geld als ihren damals üblichen Satz bekamen, aber prozentual am Gewinn des Filmes beteiligt wurden, konnte die Fortsetzung für das ungefähr gleiche Budget von 37 Millionen Dollar realisiert werden wie der erste Film.

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Auch im Film sind fünf Jahre vergangen. Die Geisterjäger haben zwar die Welt gerettet, doch Undank ist der Welten Lohn. Sie wurden wegen der Verwüstungen in New York von verschiedenen Stellen verklagt und gehen nun anderen Jobs nach. Ray und Winston treten auf Kindergeburtstagen in ihren alten Uniformen auf. Ein kleiner Insider-Gag ist in der entsprechenden Szene ein Junge, der zu den beiden hingeht und ihnen sagt, dass sein Vater meint, die Geisterjäger seien „full of crap“. Bei dem Jungen handelt es sich um Jason Reitman, Ivan Reitmans Sohn, der heute ebenfalls Regisseur ist.

Außerdem ist Ray noch Eigentümer des Buchladens „Ray’s Occult Books“. Egon arbeitet wieder an der Universität und Peter ist Showmaster seiner eigenen Show „World of the Psychic“. Dana hat geheiratet, allerdings nicht Peter, doch ihre Ehe ist bereits wieder Geschichte. Sie hat einen Sohn, Oscar, der in der deutschen Fassung Donald heißt. Im New Yorker Kunstmuseum wird das Gemälde von Vigo, einem Tyrannen aus dem 16. Jahrhundert, zur Ausstellung vorbereitet. Vigos böser Geist lebt im Gemälde und manipuliert Janosz Poha, den Leiter der Restaurationsabteilung, um für ihn ein Kind zu finden, durch das Vigo wiedergeboren werden kann. Poha kommt natürlich schnell auf Danas Kind, da sie im Museum arbeitet.

Quelle: villains.wikia.com

Die Geisterjäger finden heraus, dass sich unter der Stadt New York ein riesiger Fluß aus Schleim gebildet hat. Der Schleim, sogenanntes Ectoplasma, ist eine Manifestation all der schlechten Gefühle und des Hasses der Menschen in der Stadt. Der Schleim reagiert auf menschliche Emotionen und so laden die Geisterjäger ihn mit positiver Energie auf. Es kommt zum Showdown im Museum zwischen den Geisterjägern und Vigo, bei dem sie an die positiven Gefühle der Menschen in New York appelieren können und Vigo so besiegen.

Für die Musik war nun Randy Edelman verantwortlich, da es nach ihrer letzten gemeinsamen Zusammenarbeit bei LEGAL EAGLES (1986) zu Unstimmigkeiten zwischen Ivan Reitman und Elmer Bernstein kam. Unter anderem wollte Bernstein keine Komödien mehr vertonen. Edelmans Musik kommt wesentlich poppiger daher als die von Bernstein. Auch im zweiten Film spielen Songs wieder eine Rolle, wobei einer der Songs, „Spirit“ von der Doug E. Fresh Crew, sogar im Score von Edelman verarbeitet wurde (man hört die Melodie des Songs in der Szene, als Egon mit einem Presslufthammer die Straße aufbohrt). Der berühmte Titelsong wurde von Run DMC gecovert, aber der eigentliche neue Hauptsong wurde „On Our Own“ von Bobby Brown.

Der Film startete am 16. Juni 1989 in den US-Kinos und legte gleich ein Rekord-Wochenende an den Kinokassen hin. Das währte aber nicht lange, bereits eine Woche später brach Tim Burtons BATMAN diesen Rekord wieder und machte im Verlauf der nächsten Wochen so ziemlich alle anderen großen Sommerfilme platt, darunter auch STAR TREK V und der Bond-Film LICENCE TO KILL.

Am Ende blieb für GHOSTBUSTERS II ein Einspielergebnis von 112 Millionen Dollar in den USA stehen, also nicht mal die Hälfte des Ergebnisses des ersten Filmes. Weltweit spielte der Film aber über 215 Millionen Dollar ein. Dennoch war man beim Studio unzufrieden mit den Zahlen und auch Bill Murray äußerte sich öffentlicht eher kritisch über den Film, da er bemängelte, die Special Effects hätten zu sehr das Zepter übernommen. Auch unter Fans schneidet der zweite Film deutlich schlechter ab. Man merkt dem Film an, dass er versucht, den Geist der Zeichentrickserie zu berücksichtigen. Alles ist etwas bunter, schriller und alberner als im ersten Film. Selbst die Sekretärin Janine sieht nun wie ihr gezeichnetes Comic-Ich aus. Und auch Slimer scheint, wie in der Serie, im Hauptquartier der Geisterjäger zu leben. Es wurden sogar mehr Szenen mit Slimer gedreht, aber dann doch nicht verwendet.

Dennoch ließ Dan Aykroyd nicht ab von den Geisterjägern und bereits in den frühen 1990er Jahren setzte er sich an ein Drehbuch für einen dritten Film. Dieses durchlief im Laufe der folgenden Jahre viele Veränderungen. Weder das Studio, noch Ivan Reitman oder die anderen Darsteller, besonders Bill Murray, waren sonderlich an einem weiteren Film interessiert. Doch Aykroyd ging mit seiner neuen Geschichte immer wieder hausieren.

Quelle: somethingtostream.com

Erste Impulse, das Franchise wiederzubeleben, wurden 1997 gesetzt mit der zweiten Zeichentrickserie EXTREME GHOSTBUSTERS. In der Serie ist nur noch Egon Spengler von der alten Truppe übrig, der eine Gruppe von Teenagern als Mentor betreut und zu Geisterjägern macht. Die neue Truppe scheint nach politisch korrekten Aspekten ausgesucht worden zu sein, besteht sie doch aus einem Latino, einer Frau, einem Rollstuhlfahrer und einem Farbigen. Die Serie ist insgesamt etwas düsterer gehalten als THE REAL GHOSTBUSTERS. Bei den Fans kam sie aber nicht sonderlich gut an. Nach 40 Folgen war bereits wieder Schluß.

1999 schrieb Aykroyd ein Drehbuch mit dem Titel GHOSTBUSTERS 3: HELLBENT. Darin verlässt Bill Murrays Figur, Peter Venkman, die Geisterjäger, um mehr Zeit mit Dana zu verbringen und ein neuer Rekrut stößt zur Truppe. Außerdem gibt es in der Geschichte eine böse Version von Manhattan, nämlich Manhelltan. Doch auch hier blieb es beim Drehbuch.

Quelle: fansshare.com

Für viele weitere Jahre schien das Franchise ungenutzt vor sich hin zu dümpeln. Bewegung kam in das Ganze erst wieder, als der 25. Geburtstag des ersten Filmes nahte. Zu diesem Anlass wurde GHOSTBUSTERS – THE VIDEO GAME produziert, welches 2009 erschien. Im Spiel verkörpern nicht nur die Hauptdarsteller wieder ihre Rollen, wenn auch nur stimmlich, auch andere Gimmicks ließen das Herz der Fans höher schlagen. So spielt die Handlung 1991, also zwei Jahre nach dem zweiten Film.

Dan Aykroyd und Harold Ramis schrieben zusammen das Drehbuch für das Spiel, welches tatsächlich auf der Geschichte basiert, die Aykroyd bereits seit den frühen 90ern verfolgte. Das Spiel schlägt eine Brücke zum ersten Film, nicht nur musikalisch. Neben Ray Parkers Song begleitet den Spieler während der gesamten Handlung die Musik von Elmer Bernstein aus dem ersten Film. Inhaltlich geht es um Ivo Shandor, den Sektenführer, der Gozer herbeirufen wollte. Die Geisterjäger finden heraus, dass sich über ganz New York verteilt Energiepunkte befinden, die, wenn sie alle aktiviert werden, das Tor zur Unterwelt öffnen. Ein anfangs unbekannter Gegner ist dabei, diese Punkte zu aktivieren und am Ende öffnet sich tatsächlich im Central Park das Tor zur Unterwelt, in die die Geisterjäger hinabsteigen müssen.

Beim Spiel kommt ein fast schon nostalgisches Feeling auf, wenn man Zeuge der immer noch tollen Dynamik unter den Figuren beiwohnen kann. Der trockene Humor von Harold Ramis kommt dabei immer wieder zum Vorschein, wie am Ende, als Ray dem Bürgermeister erklärt, dass er von einem bösen Geist besessen war. Der Bürgermeister fragt daraufhin, ob das jemand gemerkt hat und wie seine Umfragewerte sind. Egon antwortet darauf nur „Nun ja, sie wurden wiedergewählt.“

Das Spiel verkaufte sich weltweit sehr gut und plötzlich kam auch wieder Bewegung in das Thema GHOSTBUSTERS III. Doch die Richtung war noch nicht ganz klar. Bill Murray lehnte kategorisch ab, noch einen weiteren Film zu machen. Das Studio Sony beauftragte die beiden Autoren Lee Eisenberg und Gene Stupnitsky (THE OFFICE, das US-Original von STROMBERG) ein Drehbuch zu schreiben. Dieses wurde auch Bill Murray vorgelegt, der es aber als zu schwach empfand, um wirklich Interesse an dem Projekt zu haben. In dem Skript, welches auf Ideen von Aykroyd, Ramis und Reitman basierte, tauchten zwar alle vier Geisterjäger wieder auf, aber eigentlich sollte es eine Staffelübergabe an ein neues Team werden. Trotz Murrays Desinteresse begann eine Vorproduktion und der Film sollte 2011 in die Kinos kommen.

Doch das Studio änderte seine Meinung und wollte mit dem neuen Film ein neues, junges Publikum ansprechen. Ivan Reitmans Regieposten wackelte damit ebenfalls. Jedoch haben er, Aykroyd, Murray und Ramis immer noch Verträge mit Columbia Pictures, die es ihnen ermöglichen, jede Produktion eines neuen GHOSTBUSTERS-Filmes zu stoppen. In einem Interiew verriet Murray, dass er das Drehbuch schwach fand, aber Columbia Pictures ihn dazu drängte, dem Projekt zuzustimmen. So wurde die Vorproduktion auf Eis gelegt und Mitte 2012 wurde auch das Drehbuch von Eisenberg und Stupnitsky verworfen. Reitman kam mit der Idee eines Remakes, da man so Bill Murray nicht mehr benötigte und man gleichzeitig ein neues Publikum ansprechen könnte.

Quelle: io9.gizmodo.com

Zusammen mit Aykroyd und Ramis arbeitete Reitman an einem GHOSTBUSTERS-Remake. Aber auch diese Pläne kamen zum Erliegen, als Harold Ramis im Februar 2014 nach kurzer, aber schwerer Krankheit starb. Reitman gab daraufhin seinen Regieposten ab, blieb dem Projekt aber als Produzent treu. Im August 2014 konnte das Studio dann Paul Feig (BRAUTALARM) als neuen Regisseur vorstellen, der auch als Co-Autor des neuen Filmes fungieren würde. Seine Idee war kein Remake, sondern ein Reboot der Geschichte, in der nun vier Frauen die Geisterjäger sein würden. Bereits diese Ankündigung löste einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Netzwerken aus. Dabei ging es weniger um die Tatsache, dass es ein Reboot werden sollte und keine Fortsetzung, sondern um die Frage, warum die Geisterjäger nun weiblich sein sollten. Die sachliche Ebene wurde dabei schnell verlassen und sexistische Äußerungen am laufenden Band machten die Runde.

Anfang 2015 präsentierte Paul Feig seine vier Hauptdarstellerinnen, Kristen Wiig, Melissa McCarthy, Kate McKinnon und Leslie Jones. Das goß neues Öl ins Feuer der wütenden Masse. Aber auch die Macher selbst stellten sich nicht sonderlich geschickt an. Sie machen die Frage der Geschlechterrolle zum Hauptthema des Filmes und beschuldigten im Grunde jeden, der dem Film nicht wohlwollend gegenüber stand, ein unverbesserlicher Sexist zu sein.

Im März 2016 veröffentlichte Sony den ersten Trailer zum Film. Verwirrend daran ist, dass dort, obwohl der neue Film ein Reboot sein soll und keine Verbindung zu den alten Filmen hat, mit dem alten Film geworben wird. Man sieht nicht nur das Hauptquartier der Geisterjäger, sondern auch Schrifttafeln mit dem Inhalt „30 years ago, four scientists saved New York“. Gut, dass der erste Film 2016 nicht 30 sondern 32 Jahre her war, sei mal dahingestellt, aber die Sache mit den „vier Wissenschaftlern“ war schon ein grober Fehler. Denn nur Venkman, Stantz und Spengler waren Wissenschaftler, Winston Zeddemore suchte eigentlich nur einen Job. Und so änderte Sony es beim kurz darauf erschienenen, internationalen Trailer in „Four Friends“.

Auch der Trailer selbst ist eigenartig geschnitten. Die Gags sind platt und zünden nicht, was vor allem an dem eigenartigen Timing liegt. Das Ganze sieht aus, als würde man einen SATURDAY-NIGHT-LIVE-Sketch sehen und keine Ausschnitte aus einem Film. Mit über einer Milion „Dislikes“ ist es der am schlechtesten bewertete Filmtrailer auf YouTube. Die hoffnungsvollsten Fans glaubten noch daran, dass das ja nur ein Trailer ist und der Film selbst sicherlich besser wird.

Doch auch der zweite Trailer zementierte langsam die Gewissheit, dass dies die Marschrichtung war, die Paul Feig eingeschlagen hat.

Bereits an den Trailern konnte man sehen, dass das Reboot sich an den Zeichentrickserien orientierte und nicht am ersten Film: Bunte Neon-Geister a la Scooby-Doo und Charaktere, die so überzogen geschrieben und gespielt waren, dass man sie keine Sekunde lang für wirklich existierende Personen hielt. Doch das weiterhin bestimmende Thema war die Sexismus-Debatte.

Zur Handlung: Abby Yates und Erin Gilbert sind Autoren eines Buches über paranormale Erscheinungen. Während Erin einen ernsthaften Job als Physikerin an der Columbia Universität ausübt, erforscht Abby weiterhin die Welt des Paranormalen. An ihrer Seite hat sie die exzentrische Ingenieurin Jillian Holtzmann. Die Gruppe der drei Frauen wird Zeuge einer geisterhaften Erscheinung, wodurch Erins Glaube an das Übernatürliche wieder gestärkt wird. Zusammen mit Abby und Jillian entwickelt sie Geräte, um Geister zu fangen und zu studieren. Als der neue Direktor der Universität davon erfährt, werden sie gefeuert und sie eröffnen eine eigene Firma im ersten Stockwerk eines chinesischen Restaurants. Als Rezeptionisten stellen sie den doofen, aber gutaussehenden Kevin (Chris Hemsworth) an.

Zur selben Zeit beobachtet die U-Bahn-Angestellte Patty Geistererscheinungen in den U-Bahn-Tunneln und sie kontaktiert Abby, Erin und Jillian, die sich nun „Ghostbusters“ nennen. Patty wird Teil des Teams und zusammen suchen sie nach dem Grund für die vielen Erscheinungen. Noch wissen sie nicht, dass ein verrückter Wissenschaftler, Rowan North (Neil Casey), die Geister ruft und versammelt, um den Weltuntergang zu beschwören.

Quelle: moviemansguide.com

„Der Film ist nicht so schlecht, wie man nach all der negativen Kritik denken könnte“ habe ich oft von Leuten gehört, die den Film gesehen haben. Ich habe mich sogar selbst zu dieser Aussage durchgerungen, aber das kann ja kein ernsthafter Anspruch eines Filmes sein, nicht so schlecht zu sein, wie gedacht. Ich fand den Film aber auch nicht wirklich gut, soviel sei schon mal gesagt, obwohl ich die ersten Minuten doch noch recht stimmig fand. Dabei stört es mich gar nicht, dass man ein Reboot gemacht hat (obwohl der Film keine Gelegenheit auslässt, die alten Filme zu zitieren) und auch die Tatsache, dass die Geisterjäger nun Frauen sind, stört mich nicht. Es ist eher der ganze Rest. Ich muss dazu sagen, dass ich den Film nicht im Kino gesehen, sondern mir sogar die längere Extended Version auf Blu-ray angesehen habe.

Ich habe ungelogen nur ein einziges Mal während des ganzen Filmes ein wenig lachen müssen und das war beim Cameo-Auftritt von Ozzy Osbourne. Der fasste mit seiner Dialogzeile „Black Sabbath already did this in the 70’s“ das Dilemma des Filmes gut zusammen: Man hat das alles schon mal und auch besser gesehen. Positiv kann man vermerken, dass die Gags nicht alle unter die Gürtellinie gehen, wie man nach den Trailern vermuten konnte. Aber was hier an platten Zoten und unlustigen Szenen aufgefahren wird, ist schon beachtlich.

Der alte GHOSTBUSTERS war nun auch kein Film, bei dem man vor Lachen auf dem Boden lag, was aber einfach daran lag, dass der Humor eben trocken und sarkastisch war. Das kann man vom neuen Film nun nicht behaupten. Die vier Geisterjägerinnen quasseln am laufenden Band alles in Grund und Boden und lassen dabei keinen Kalauer aus. Dazu kommt noch, dass ihre Rollen einfach nicht sonderlich gut geschrieben sind. Ihnen werden gleich zu Beginn Attribute auf die Stirn gestempelt, wie „die Hibbelige“ oder „die Verrückte“ und diese Rolle füllen sie dann bis zum Ende des Filmes sklavisch aus. Jeder gesprochene Satz von Holtzmann ist im Grunde nur eine Umschreibung von „Hui, seht her wie abgedreht und schräg ich doch bin“. Das liegt wohl daran, dass Paul Feig scheinbar zu seinen Hauptdarstellerinnen gesagt hat: „Improvisiert! Macht, was ihr wollt, ich halte die Kamera drauf!“. Das kann gut und interessant werden, hier sorgt es allerdings nur dafür, dass die vier Geisterjägerinnen eigentlich keine Charaktere sind, sondern wandelnde Adjektive. Und gute Gags kamen so ebenfalls nicht zustande.

Das Schlimmste am Film ist jedoch, dass der Kampf der Geschlechter, der die Debatte in den sozialen Netzwerken beherrschte, dem Film wie ein Korsett übergestülpt wurde. Hier wird nicht ironisch oder subtil mit den umgekehrten Geschlechterrollen gespielt, sondern mit dem Holzhammer dem Zuschauer in jeder Szene klar gemacht. So sind die Frauen die Heldinnen, während alle Männer im Film entweder strunzdoof sind (Kevin), verschlagen und überheblich (die Agenten, der Bürgermeister) oder einfach böse (Rowan). Natürlich kommt das in umgekehrter Form öfter vor, dass Männer die Helden sind und Frauen nur hübsches Beiwerk und meist auch ein bisschen doof. Andererseits wirft es aber auch kein besonders gutes Licht auf die Frauen, dass Erin während des ganzen Filmes einfach nur rattig auf Kevin ist, also quasi auch nur die schöne Hülle ohne Inhalt will. Aber die klassische Rollenverteilung jetzt einfach umzudrehen und zu überzeichnen ohne Ende ist weder originell, noch hilft es dem Film in irgendeiner Form. Im Gegenteil. Die Charaktere verkommen so zu Karikaturen, die man nicht ernst nehmen kann, die aber auch nicht lustig sind.

Dass GHOSTBUSTERS auch heute noch so beliebt ist, liegt aber nun mal auch an den Charakteren. Venkman, Stantz, Spengler und Zeddemore sind liebenswerte und echte Figuren. Der Humor entsteht oftmals einfach nur durch das Zusammenspiel und die Chemie zwischen den Charakteren. Das geht dem neuen Film leider völlig ab, da die Charaktere nicht echt wirken und auch die Chemie im Team einfach nicht da ist. Das liegt nicht mal an den Darstellerinnen, sondern eben am schlechten Drehbuch.

Die eigentlich ganz nette, weil total abgefahrene Idee, dass Rowan als böser Geist am Ende in Form des Geistes aus dem Geisterjäger-Logo in riesenhafter Form durch New York stampft, wird ebenfalls verwässert, als die Geisterjägerinnen ihn buchstäblich entmannen, da sie ihm mit ihren Protonenstrahlen ins Gemächte schießen. Hatte ich schon erwähnt, dass der Film den Zuschauer ständig daran erinnert, dass es hier um weiblich gegen männlich geht?

Quelle: fandango.com

Vor allem fragt man sich, was das alles mit GHOSTBUSTERS zu tun hat? Es ist ja nicht so, als müsste der neue Film etwas wieder gut machen, was der alte Film falsch gemacht hat. Im Gegenteil, mit Dana und ja, auch mit Janine, hat der alte Film zwei starke Frauenrollen. Weit und breit ist dort nichts von einer sexistischen Männerdomäne zu sehen. Selbst die Figur von Louis Tully, Danas schusseligem Nachbarn, ist keine Karikatur ihrer selbst. Im Gegensatz zu Kevin ist Louis nämlich nicht einfach nur doof, sondern ein durchaus intelligenter Typ, der nur ein wenig tolpatschig ist. Seine unbeholfenen Avancen Dana gegenüber werden dann ins Komische verdreht, als er der besessene Schlüsselmeister ist und er so endlich an die Frau rankommt, die er bewundert. Was soll also dieses Sexismus-Thema in GHOSTBUSTERS? Es war dort nie ein Thema und wurde nun dem Franchise aufgezwungen.

Zudem bleiben die Figuren total unberührt von dem, was eigentlich um sie herum passiert. Selbst die Bevölkerung von New York scheint es nicht sonderlich zu stören, dass plötzlich Geister umherfliegen. Das soll wohl eine Art politischer Gag sein, da der Bürgermeister alle Geisteraktivitäten als Unsinn deklariert und die Bevölkerung das glaubt, obwohl überall Geister herumfliegen. Ebenfalls dröge sind gleich drei Tanznummern, die zumindest in der langen Version auftauchen. Besonders lahm ist die Tanznummer am Ende, als der von Rowan besessene Kevin die angerückte Polizei und das Militär „verhext“ und mit ihnen zusammen tanzt. Das ist weder besonders gut choreographiert, noch wirklich witzig. Als Highlight wurde gerne herausgehoben, dass die vier Damen wesentlich mehr Action machen, wenn sie die Geister einfangen. Sie machen Saltos und springen umher, während ihre männlichen Kollegen eigentlich nur steif da standen. Aber auch das ist ein völliges Missverstehen des Humors des alten Filmes. Klar standen die alten Geisterjäger nur steif da, es waren ja auch keine Superhelden, sondern normale Typen, die Mühe damit hatten, ihre Strahler auf das Ziel zu fokussieren (nein, das ist jetzt keine Pinkel-Metapher). Andererseits passt das Verhalten der Damen so natürlich besser zur überzogenen Comic-Sprache des ganzen Filmes. Auch der Look von New York passt sich dem quietschbunten Treiben an und ist damit das Gegenteil des eher düsteren Looks aus dem Original.

Man hat Details aus den alten Filmen genommen und diese einfach neu verpackt, meist aber ohne den Witz dahinter. So ist der Auftritt des Marshmallow Man im Original auch deshalb witzig, weil es wohl keine unpassendere Form des Vernichters geben könnte und er mit lachendem Pausbäckchen-Gesicht durch die Straßen läuft. Im neuen Film ist das Gegenstück dazu, der Geist aus dem Logo, wesentlich gruseliger entworfen, wodurch eben genau dieser Witz, dass der Marshmallow Man eigentlich nicht gruselig ist, nicht mehr da ist. Auch, dass Leute von Geistern besessen werden, haben wir schon gesehen. Im zweiten Film ist es Janosz Poha und sogar Ray wird kurzzeitig von Vigo heimgesucht. Im neuen Film sind es eben Kevin und Abby. Rays Besessenheit wird sogar humorvoll in GHOSTBUSTERS – THE VIDEO GAME aufgegriffen. Als die Geisterjäger zum Museum zurückkehren, sind dort durch den geöffneten Energiepunkt sogenannte „Posessor Ghosts“ aufgetaucht. Natürlich wird Ray von einem davon besessen und Winston scherzt hinterher, dass Ray das wohl gerne hat.

Die Hauptdarsteller der alten Filme absolvieren Cameo-Auftritte, die über den Film verteilt sind. Der tote Harold Ramis taucht bereits ziemlich am Anfang in der Universität auf, als Büste. Dan Aykroyd spielt einen Taxifahrer, der keine Angst vor Gespenstern hat. Ernie Hudson ist am Ende als Onkel von Patty zu sehen. Sigourney Weaver taucht danach noch als Wissenschaftlerin auf und Annie Potts, die Sekretärin Janine, ist die unfreundliche Empfangsdame im Hotel. Ausgerechnet Bill Murray, der eigentlich nie mehr aktiv an einem Geisterjäger-Film mitwirken wollte, hat die größte Rolle der alten Garde. Doch wie die anderen Cameo-Auftritte wirkt auch seiner erzwungen und nicht aus der Geschichte heraus entstehend. Bill Murray spielt im Grunde die Figur des Walter Peck aus dem ersten Film. Den Skeptiker, der die Geisterjäger für Scharlatane hält. Doch während Walter Peck im Original sinnvoll in die Geschichte eingebaut ist und seine Figur ja auch tragische Konsequenzen hat, ist Bill Murrays Auftritt nichts von alldem. Murray besucht die Geisterjägerinnen in ihrem Hauptquartier, setzt sich gleich auf einen Stuhl und macht sonst nichts mehr. Sein Gesichtsausdruck ist dabei so gelangweilt, dass ich mir dachte „Ok, das Geld war zu verlockend für diesen Auftritt, aber Murray geht das Alles scheinbar am Arsch vorbei“. Er versucht nicht mal ansatzweise witzig zu sein. Dazu sehen wir noch den Marshmallow Man und auch Slimer bekommt seinen Auftritt. Der klaut dann auch das Auto der Geisterjägerinnen und fährt damit durch die Stadt, wobei er noch einen weiblichen Slimer aufgabelt. Die eigentlich nette Anspielung, dass Slimer John Belushi ist und sein weiblicher Gegenpart aussieht wie dessen Partnerin in MEATBALLS, geht in der Doofheit der ganzen Szene leider unter.

Musikalisch sind die alten Filme eine Mischung aus Songs und Score. Besonders beim ersten Film finde ich diese Kombination sehr gelungen, da sich beides nicht im Weg steht und die Songs auch inhaltlich zu den Szenen passen, in denen sie zu hören sind. So läuft beispielsweise „Cleanin‘ up the town“, als die Geisterjäger zu ihrem ersten Auftrag fahren oder „Savin‘ the day“, wenn sie am Ende in Begleitung der Polizei und des Militärs zum Showdown fahren. Leider funktioniert auch das im neuen Film nicht wirklich. Die Songs sind nicht sonderlich prägnant und unter den vielen Varianten des Titelsongs, von denen die Version von Fall Out Boy die schlimmste ist, gibt es nicht eine wirklich gute.

Der Score stammt dieses Mal von Theodore Shapiro. Ähnlich wie Bernstein im ersten Film setzt auch er auf eine dramatisch-bombastische Musik, die nicht versucht, lustig zu sein. Das gelingt ihm auch recht gut, aber was ihm im Gegensatz zu Bernstein fehlt, sind gute Themen. Was dem Hörer am ehesten im Gedächtnis bleibt, ist die Melodie des Titelsongs, die Shapiro immer wieder in seine Musik einbaut. Das finde ich wirklich eine schicke Idee, täuscht aber eben nicht darüber hinweg, dass es thematisch sonst eher dünn aussieht. Da nützt auch der große Chor nichts, den Shapiro für den Showdown auffährt.

Es erschienen sowohl ein Song-Album, als auch der Score von Theodore Shapiro zum Film.

Quelle: amazon.de
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Der Film startete am 15. Juli 2016 in den USA und spielte am Eröffnungswochenende 46 Millionen Dollar ein. Das war für die 144 Millionen Dollar teure Produktion nur ein mittelmäßiger Wert. Am Ende blieben in den USA dann auch nur 128 Millionen Dollar Einspielergebnis stehen, weltweit kamen immerhin fast 230 Millionen Dollar zustande. Zu wenig, um die Kosten zu decken, dafür hätte der Film weltweit mindestens 300 Millionen Dollar schaffen müssen, andere Quellen sprechen sogar von 500 Millionen Dollar. Inflationsbereinigt hat der neue GHOSTBUSTERS damit weniger eingespielt als der erste und zweite Film. Obwohl sowohl Regisseur Paul Feig, als auch die Hauptdarsteller einen Vertrag für zwei weitere Filme haben, wurde eine Fortsetzung erst einmal auf Eis gelegt. Ivan Reitman bestätigte, dass er bei Columbia Pictures an anderen Geisterjäger-Projekten arbeitet, unter anderem einem Animationsfilm.

Ich habe versucht, neutral an die Sache heranzugehen. Mich hat es gefreut, dass es nach 27 Jahren wieder einen neuen GHOSTBUSTERS im Kino geben würde. Auch die negativen Reaktionen im Vorfeld habe ich beim Schauen ignoriert. Aber der Film ist einfach nicht gut genug, um die Kritiker verstummen zu lassen. Das aufgezwungene Geschlechterrollen-Konzept hat dem Film schwer geschadet. Wer weiß, was aus dem Film geworden wäre, hätte man die Zeit, die man in die Überzeichnung der Klischees investiert hat, lieber in die Story und überzeugende Figuren gesteckt hätte. Positiv bleibt festzuhalten, dass durch den neuen Film wenigstens wieder Bewegung in das Franchise gekommen ist. Aber unterm Strich ist der neue GHOSTBUSTERS für mich leider nur eine lahme Groteske, die weder besonders gut geschrieben, noch besonders gut gespielt ist. Den negativen Shitstorm im Vorfeld hat er zwar nicht verdient, jeden anderen Hype allerdings auch nicht.

Quelle: reddit.com
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