The American Way of Life
Es gibt Filme, die brauchen eigentlich kein Remake. Der in diesem Jahr Jubiläum feiernde „Zurück in die Zukunft“ ist beispielsweise so ein Fall. Der Film ist immer noch rasant und spannend anzusehen, auch nach 30 Jahren. Dazu kommt noch, dass der Film, ähnlich wie auch andere Klassiker dieser Ära, deshalb so gut funktioniert, weil er einfach ein bestimmtes Flair verbreitet, was natürlich hauptsächlich dem Flair der damaligen Zeit entspricht. „Zurück in die Zukunft“ atmet das Flair der 1980er Jahre und funktioniert meiner Meinung nach nicht nur trotz dem, sondern auch gerade deshalb heute noch so gut. Damals war die Sicht der Dinge noch eine andere, man sah Filme noch mit anderen Augen, sowohl als Macher, wie auch als Publikum.
So etwas kann man heute nicht einfach in einem Remake kopieren, weil sich eben die Zeiten und die Sicht der Menschen auf Filme und wie Filme wahrgenommen werden verändert hat. Also kann man ein Remake eines entsprechend alten Filmes nur in die heutige Zeit konvertieren. Und genau dabei verlieren viele Dinge einfach ihren Charme.
„Poltergeist“ war 1982 das Kind von Steven Spielberg. Basierend auf einer Episode der Kult-Serie „Twilight Zone“ schrieb Spielberg ein Drehbuch, in dem es um eine Familie ging, die in einer amerikanischen Kleinstadt von übernatürlichen Ereignissen in ihrem Haus heimgesucht wird. Der Film wurde ein Erfolg und zog zwei Fortsetzungen nach sich, sowie eine Fernsehserie, die allerdings, bis auf den Namen, nichts mit den Filmen zu tun hat.
Der Fluch des Poltergeists
Um den ersten „Poltergeist“ ranken sich viele Geschichten. So wird in den Film-Credits Tobe Hooper als Regisseur genannt. Hooper erlangte größere Bekanntheit durch seinen Film „The Texas Chainsaw Massacre“, der im Jahre 1974 die neue Welle an Horrorfilmen maßgeblich mit ins Rollen brachte und heute als Kultfilm in diesem Genre gilt. Nicht ganz geklärt ist aber bis heute, welche Rolle Hooper bei „Poltergeist“ tatsächlich spielte. Steven Spielberg war die treibende Kraft hinter dem Projekt. Er schrieb nicht nur das Drehbuch (zusammen mit Michael Grais und Mark Victor), sondern produzierte den Film auch. Spielberg war fast jeden Tag am Set und in der Post-Produktion schmiss er ebenfalls den Laden, Tobe Hooper war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr in das Projekt involviert.
Gerüchten zufolge war Hooper nur eine Art Alibi-Regisseur, der zwar formal jeden Tag am Set war, aber die Regie in sehr enger Zusammenarbeit mit Spielberg führte. Es waren rechtliche Hintergründe, die dazu führten. So war Spielberg während der Dreharbeiten zu „Poltergeist“, den er für das Studio Metro-Goldwyn-Mayer machte, bereits in den Vorbereitungen für „E.T.“, den er für Universal machte. Eine Vertragsklausel bei Universal besagte, dass Spielberg in kein anderes Projekt involviert sein dürfe, während er an „E.T.“ arbeitet. So kam es wohl dazu, dass Hooper als Regisseur dafür sorgte, dass Spielberg diese Vertragsklausel erfüllen konnte. Über die Jahre hinweg kam es immer wieder zu widersprüchlichen Aussagen der Darsteller. Ein Teil von ihnen erzählte, dass Hooper zwar jeden Tag am Set war, Spielberg aber defacto Regie geführt hätte, während Hooper sich „nur“ um den Aufbau der Szenen kümmerte. Ein anderer Teil meinte, Hooper sei der tatsächliche Regisseur gewesen. Zelda Rubinstein, die im Film das Medium Tangina Barrons spielt, erzählte in einem Interview, dass an allen sechs Drehtagen, die sie absolvierte, Spielberg Regie geführt hätte. Und auch Jerry Goldsmith, der die Musik zum Film komponierte, gab zu Protokoll, dass er nur mit Spielberg geredet habe.
Eine weitere weit verbreitete Geschichte ist der „Poltergeist-Fluch“. Das war etwas, was in den Medien aufkam, nachdem es im Laufe der Jahre zu vielen Vorfällen rund um die Filme kam. Bereits Steven Spielberg gab an, dass es während der Dreharbeiten zum ersten Film seltsame Vorfälle am Set gab, die niemand erklären konnte. Inwieweit diese Aussage einfach nur clevere PR für einen Geisterfilm war, sei mal dahingestellt. Tatsächlich kam es aber zu diversen Ereignissen.
Die Familie Freeling hat drei Kinder: Carol-Anne, die jüngste Tochter, die auch das Zentrum der übernatürlichen Ereignisse ist; Robbie, der ältere Bruder von Carol-Anne und Dana, die älteste Tochter der Familie. Dana wurde gespielt von Dominique Dunne, einer jungen Schauspielerin, die bis dato in diversen TV-Filmen und -Serien aufgetreten war. Im November 1982, nur fünf Monate nach der Premiere von „Poltergeist“, wurde sie von ihrem Freund während eines Streits gewürgt, fiel in ein Koma und starb wenige Tage später im Alter von nur 22 Jahren.
1986 kam „Poltergeist II – Die andere Seite“ in die Kinos. Auch hier kam es kurz danach zu Todesfällen. Julian Beck, der böse Prediger Kane, starb kurz nach dem Ende der Dreharbeiten an Krebs und Will Sampson, der den Indianer Taylor spielt, starb knapp ein Jahr nach der Premiere bei einer Herzoperation.
1988 erblickte „Poltergeist III“ das Licht der Welt, bei dem von der ursprünglichen Besetzung nur noch „Carol-Anne“ Heather O‘ Rourke und „Tangina Barrons“ Zelda Rubinstein übrig waren. Die kleine Heather O‘ Rourke erlebte die Premiere des Filmes nicht mehr. Sie starb vier Monate vorher, bevor die Post-Produktion des Filmes abgeschlossen war, nur knapp einen Monat nach ihrem 12. Geburtstag, nachdem es bei einer Notoperation wegen eines Darmverschlusses zu Komplikationen kam.
Steven Spielberg hat mit den Fortsetzungen nichts mehr zu tun. Für den zweiten Teil konnte man immerhin noch fast die komplette Besetzung des ersten Filmes aktivieren und auch hinter der Kamera waren mit Jerry Goldsmith und den Autoren Michael Grais und Mark Victor Leute aus dem Team des ersten Filmes involviert. Nur die Rolle von Dominique Dunne wurde aus Gründen der Pietät wegen ihres gewaltsamen Todes nicht neu besetzt und daher aus dem Film gestrichen.
Der Klang des Schreckens
Für die Musik von „Poltergeist“ wählte Steven Spielberg den Komponisten Jerry Goldsmith. Spielberg war schon lange ein Fan des Komponisten und wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit ihm zu arbeiten. Goldsmith, der 1977 den Oscar für seine wegweisende Musik zu „Das Omen“ bekam, hatte zu diesem Zeitpunkt gerade eine ganze Reihe großer Filme in seine Filmographie aufnehmen dürfen. Beginnend mit „Alien“ und „Star Trek – The Motion Picture“ 1979, über „Outland“ 1981, bis hin zum ersten Rambo-Film „First Blood“ 1982 veredelte Goldsmith diese Filme mit seiner einmaligen Musik.
Die Zusammenarbeit mit Spielberg beschrieb Goldsmith als sehr angenehm, da Spielberg einfach ein großer Musikliebhaber war. Wie Spielberg sah auch Goldsmith „Poltergeist“ weniger als Horrorfilm, sondern eher als Film über die Liebe der Eltern zu ihrem Kind. Und so kam es dann, dass Goldsmith als Titelmelodie für den Film ein wundervolles Thema für die kleine Carol-Anne komponierte, welches einer Art Schlaflied nachempfunden ist. Deshalb wird das Stück auch oftmals als „Carol-Anne’s Lullaby“ bezeichnet.
Auch der Rest von Goldsmiths Musik strotz nur so von diversen musikalischen Motiven und Themen. So gibt es noch eine Art „religiöses“ Thema, welches erstmals ertönt, als die Parapsychologin mit Diane, der Mutter von Carol-Ann, über das Licht und das Jenseits spricht. Später bekommt dieses Thema eine größere Präsentation, als Diane an einem Seil befestigt in die Zwischenwelt geht, um Carol-Anne zu holen.
Auch der Ort, an dem die Ereignisse stattfinden, die kleine Siedlung Cuesta Verde in den Bergen, bekommt eine Melodie, die unter anderem am Ende zu hören ist, als die Familie Freeling aus dem Ort flüchtet. Im zweiten Teil nimmt Goldsmith dieses Thema wieder auf, als der Indianer Taylor am Anfang nach Cuesta Verde kommt, welches nach den Ereignissen aus dem ersten Film nun im wahrsten Sinne des Wortes eine Geisterstadt ist.
Ein geisterhaftes Vermächtnis
„Poltergeist“ wurde 1982 nicht nur ein kommerzieller Hit, sondern konnte auch drei Oscar-Nominierungen einheimsen: Bester Schnitt, Beste Effekte und Beste Musik. Jerry Goldsmith verlor in der Musikkategorie gegen seinen Kollegen John Williams, der die Trophäe für „E.T.“ mit nach Hause nehmen durfte.
Der erste „Poltergeist“ ist auch nach heutigen Maßstäben immer noch ein handwerklich hervorragend gemachter Geisterfilm. Besonders hervorheben muss man noch die Kameraarbeit von Matthew F. Leonetti, der mit seinen spukigen Bildern maßgeblich zur beklemmenden Stimmung des Filmes beiträgt. Manche der Effekte wirken zwar mittlerweile überholt, wie beispielsweise der Tornado, aber auch hier kann man insgesamt sagen, dass sich die Effekte auch heute noch sehen lassen können. Dazu liegt über dem ganzen Film ein Hauch von Satire auf den „American Way of Life“ und eine feine Auslegung der These, dass das Fernsehen das Familienleben zerstört.
Neue Familie, alter Spuk
Remakes von Horrorfilmen sind keine Seltenheit mehr. Regisseur Michael Bay hat es sich mit seiner Produktionsfirma „Platinum Dunes“ sogar zur Hauptaufgabe gemacht, Remakes bekannter Horrorfilm-Klassiker zu produzieren, darunter „The Texas Chainsaw Massacre“ und „Nightmare on Elm-Street“. So war es also nur eine Frage der Zeit, bevor auch „Poltergeist“ an der Reihe sein würde.
Sam Raimi, Regisseur der „Evil Dead“-Reihe, aber auch der Spider-Man-Filme mit Tobey Maguire, nahm sich mit seiner Produktionsfirma „Ghost House Pictures“ des Remakes an. Auch Raimi produzierte so bereits Neuverfilmungen von Horrorfilmen, wie „The Grudge“ oder seiner eigenen Reihe „Evil Dead“. Als Regisseur verpflichtete man Gil Kenan, der bereits mit dem Animationsfilm „Monster House“ Erfahrungen im Horrorbereich sammeln konnte.
Die Neuverfilmung kommt leider zu keiner Zeit an das Original heran. Einerseits versucht man dem Vergleich mit dem Original aus dem Weg zu gehen, indem man beispielsweise eine neue Familie den Schrecken erleben lässt und auch den Ort ändert. Andererseits übernimmt man aber so viele Elemente des Originals, bis hin zu manchen Dialogen, sodass sich ein Vergleich direkt aufdrängt. Das sogenannte „Pacing“ des Filmes, also was wann wie passiert, ist schon recht seltsam. Fast die gesamte erste Hälfte verbringt der Film damit, die Situation der Familie einzufangen. Der Vater ist schon länger arbeitslos, was ihn zunehmend frustriert, die Mutter ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, die allerdings schon lange kein Buch mehr geschrieben hat. Sie sind gerade mit ihren drei Kindern in ein neues Haus gezogen, welches nach und nach ein schreckliches Geheimnis offenbart. Das alles spielt in der zweiten Hälfte des Filmes aber keine Rolle mehr. Der Film hetzt nun von Szene zu Szene, um möglichst viele Elemente des Originals abzuarbeiten und die Eltern nehmen dabei eine doch recht passive Rolle ein. Während man im Original den Schmerz über den Verlust der Tochter bei der Familie Freeling mitfühlen kann, scheint es der neuen Familie relativ egal zu sein, dass ihre Tochter verschwunden ist.
Der Film konzentriert sich nun mehr auf den Sohn der Familie, der nach einem traumatischen Erlebnis, als er sich in einem Einkaufszentrum verlaufen und seine Mutter zuerst nicht mehr gefunden hat, nun besonders starken Formen von Angst stellen muss. Dieser Umstand wird im Film aber in einem Nebensatz erwähnt, was die Gewichtung des Ganzen, nachdem man vorher die Situation der Eltern ausgiebig besprochen hat, seltsam wirken lässt. Der Sohn ist es dann aber, der seine Angst besiegt und entlang des Seiles, welches sich, wie im Original, zwischen dem Eingang und dem Ausgang der Zwischenwelt spannt, in die Zwischenwelt begibt und darin seine Schwester sucht.
Vorher bekommt man aber noch den Baum, der lebendig wird, die Clown-Puppe, die den Sohn angreift und den Kleiderschrank im Kinderzimmer, der das Tor zur Zwischenwelt ist, aus dem Original serviert. Die große Enthüllung aus dem Original, dass der ganze Ort auf einem ehemaligen Friedhof erbaut wurde, wird hier relativ schnell erwähnt. Ebenfalls tauchen drei Parapsychologen auf und auch ein Medium, welches hier allerdings nicht eine kleine, untersetzte Frau namens Tangina Barrens ist, sondern ein Typ mit einer eigenen Fernsehshow namens Carrigan Burke. Die Figuren bleiben aber leider alle sehr blass, nur Sam Rockwell kann als Vater zumindest ein wenig glänzen.
Wie im Original spielt auch hier die Technik eine gewisse Rolle. Im alten Film sprachen die Geister zuerst über den Fernseher mit Carol-Ann, nachdem dieser nach dem Sendeschluss nur noch weißes Rauschen zeigte. Erklärt wurde das im Film so, dass ein Kanal, auf dem nicht mehr gesendet wird, praktisch frei ist für alles, was in die Frequenz einfällt. Nachdem es schon seit vielen Jahren so etwas wie einen Sendeschluß beim Fernsehen nicht mehr gibt, ist im neuen Film nun der Einfluss der Geister einfach stärker. So können sie die Elektrizität des Hauses beeinflussen und stören beim großen Flachbildfernseher eben den Empfang, wie auch beim Smartphone der ältesten Tochter.
Während das Original nach und nach seine Spannung aufbaut bis zum (ersten) Finale, überschlagen sich im neuen Film die Ereignisse praktisch. Die drei Parapsychologen sind relativ schnell am Ort des Geschehens und machen eigentlich nicht so wirklich viel, bevor sie das Medium als Helfer hinzuziehen. Charakterlich sind auch die drei Wissenschaftler sehr flach und kein Vergleich zum alten Film. Der dritte im Bunde, der im Original noch ein Farbiger war, ist nun durch eine farbige Frau ausgetauscht worden, die aber im Grunde nichts zum Geschehen beiträgt und auch kaum Text hat. So böse es auch klingt, aber sie erfüllt tatsächlich nicht mehr als den Umstand der „Quoten-Farbigen“.
Dem Medium ist dann auch schnell klar, dass der Kleiderschrank im Kinderzimmer der Eingang zur Geisterwelt und die Decke im Wohnzimmer der Ausgang ist. Flugs wird das Seil hineingeworfen, bevor der kleine Bruder der entführten Tochter eine Drohne (!) in die Geisterwelt fliegt, um seine Schwester zu finden. Hier liegt dann auch der größte Unterschied zum Original. Dort sieht man die Geisterwelt nicht, es bleibt alles der Fantasie des Zuschauers überlassen. Allerdings wird das im zweiten Teil von 1986 nachgeholt, da der Showdown in dieser Zwischenwelt stattfindet.
In der Neuverfilmung ist die Geisterwelt nun im Grunde ein Abbild des Hauses, welches aber aus den Seelen der Verstorbenen zu bestehen scheint, die alle nur nach Erlösung suchen. Warum eine Drohnen-Kamera diese Bilder nicht nur aufnehmen, sondern auch nach draussen in unsere Welt senden kann, bleibt wohl ein Geheimnis der Macher. Schlussendlich rennt der kleine Sohn dann doch selbst in die Zwischenwelt und holt seine Schwester zurück. Das Medium erklärt das Haus für gereinigt, ein Umstand, den ich beim Original schon als Schwachpunkt empfand. Wieso soll das Haus nun gereinigt sein, die Geister sind doch immer noch da? Und natürlich geht der Spuk weiter.
Dem Vergleich mit Jerry Goldsmiths meisterhafter Musik geht man ebenfalls aus dem Weg. Die Musik zum Remake stammt von Marc Streitenfeld, der besonders durch seine Arbeiten mit Ridley Scott („Robin Hood“ mit Russell Crowe oder auch „Prometheus“) bekannt wurde. Streitenfeld komponierte kein Thema für den Film, nur ein kurzes Motiv, welches wie ein Teil einer Melodie einer Spieluhr klingt. Der Rest besteht fast nur aus Ambient-Klangcollagen, die im Film nicht sonderlich auffallen, sodass man sich hinterher fragt, ob da überhaupt Musik im Film war?
Warum haben sich die Geister eigentlich ausgerechnet diese Familie und dieses Kind ausgesucht? Der ganze Ort wurde doch auf dem Friedhof erbaut, warum also scheinen alle anderen von dem Spuk verschont zu bleiben? Diese Frage beantwortet das Original zumindest teilweise, als bei einem Gespräch zwischen dem Vater, Steven Freeling, und seinem Boss erwähnt wird, dass Carol-Anne in dem Haus geboren wurde. Dieses Ereignis könnte also die Geister aufmerksam gemacht haben. Das Remake verliert aber auch hierüber kein Wort.
Und dass Steven Freeling im Original Makler ist, der den Leuten die Häuser verkauft hat, die auf dem ehemaligen Friedhof errichtet wurden, sorgt dort gleich für eine stärkere dramaturgische Wirkung, als er am Ende erkennt, dass nur die Grabsteine versetzt wurden, die Särge mit den Leichen aus Kostengründen aber in der Erde geblieben sind. Er hat sich also zum Komplizen dessen machen lassen, was nun mit seiner Familie geschieht.
„Sie haben nur die Grabsteine versetzt! Warum? WARUM?“
Die seltsame Aufteilung der Geschichte und die erschreckend einfallslosen Übernahmen aus dem Original, gepaart mit blassen Figuren, die dem Zuschauer eigentlich relativ egal sind, lassen das „Poltergeist“-Remake zu einem Film werden, den man sich getrost schenken kann. Wo man beim Original noch spüren konnte, dass jeder, vom Kameramann bis zum Komponisten, alles gab, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, kann man sich beim Remake des Eindrucks nicht erwehren, einen lieblos heruntergekurbelten Film zu sehen, der nur auf das schnelle Geld aus ist. Der Film ist im Vergleich zum Original sogar harmloser, was den Gruselfaktor angeht und Spannung kommt während der Laufzeit auch kaum auf.
Wie seht ihr das? Gefiel euch das Remake oder seid auch ihr der Meinung, dass man durchaus eine bessere Neuverfilmung hinbekommen hätte?
Guten Tag,
ich habe das Original gestern nochmal in einer Nachtschicht gesehen und kann allem hier Geschriebenen nur absolut zustimmen. Der Film ist nach wie vor packend, vor allem auch weil er handwerklich so gut gemacht ist, genau – bis hin zu den phantastischen Klängen von Jerry Goldsmith, denen ich hier jetzt nochmal lausche. Gerade das Intro (Carol-Ann’s Theme) finde ich wunderschön, im ersten Moment gar nicht recht passend zum Horror, im Kontext des Filmes dann aber umso mehr – und im Hinblick dessen, dass so viele Menschen im Verlaufe der Reihe unter so merkwürdigen Umständen verstorben sind, umso tragischer. Die beiden Fortsetzungen habe ich wesentlich seltener gesehen, und diese kommen an das Original natürlich, wie so oft, nicht heran; vom Remake (das ich, wenn ich nicht irre, nicht einmal zu Ende geschaut habe) ganz zu schweigen. Am ehesten ist noch die spätere Conjuring-Reihe in Qualität und thematischer Ausrichtung würdig, mit diesem Meisterwerk des Horror-Genres von Steven Spielberg verglichen zu werden.