Menschlicher als der Mensch – BLADE RUNNER 2049

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Philip K. Dicks Geschichten waren in den letzten 30 Jahren Vorlage für viele Filme. Darunter befinden sich so unterschiedliche Beiträge wie TOTAL RECALL (1990), SCREAMERS (1995), A SCANNER DARKLY (2006) und eben BLADE RUNNER (1982). Dicks Roman TRÄUMEN ANDROIDEN VON ELEKTRISCHEN SCHAFEN? erschien 1968 und bildet die Grundlage für den ersten BLADE RUNNER, auch wenn der Film recht stark von der Buchvorlage abweicht. Der Autor erlebte die große Popularität seines Werkes nicht mehr. Er starb 1982, kurz vor der Premiere von BLADE RUNNER, in den er als Berater noch eingebunden war.

Wie der Titel bereits suggeriert, geht Dick in seinem Roman der Frage nach, was den Menschen zum Menschen macht. Wenn ein Androide nicht weiß, dass er ein Androide ist, wird er sich dann wie ein Androide verhalten oder wie ein Mensch? Für Dick war der ausschlaggebende Punkt die Empathiefähigkeit. Wenn ein Androide sich in die Gefühlswelt eines Menschen hineinversetzen kann, wäre er selbst dann nicht auch menschlich?

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BLADE RUNNER wurde 1982 von Ridley Scott inszeniert, der damals ein paar Jahre zuvor mit ALIEN (1979) einen weiteren Meilenstein des Sci-Fi-Kinos erschaffen hatte. Der Film spielt im Los Angeles des Jahres 2019. Starke Umweltverschmutzungen haben die Landschaft karg und grau werden lassen. Die Stadt Los Angeles ist ein düsteres Häusermeer, welches des nachts von riesigen Neon-Werbetafeln und den emporsteigenden Feuersäulen der Schmelzöfen erleuchtet wird („die Hadeslandschaft“). Tiere sind fast ausgestorben und werden künstlich erschaffen für teures Geld verkauft. Durch die Werbung wird den Menschen ein besseres Leben auf anderen Planeten versprochen. Erschlossen wurden diese Welten von den sogenannten „Replikanten“, künstlich erschaffenen Menschen, die weitaus widerstandsfähiger und weniger anfällig für schädliche Umwelteinflüsse als echte Menschen sind. Zum Schutz, bevor die Replikanten ein zu starkes, eigenes Bewusstsein entwickeln und Erfahrungen sammeln können, ist ihre Lebensdauer auf vier Jahre beschränkt.

Doch immer wieder rebellieren die Replikanten gegen ihr Schicksal und fliehen aus ihrer Knechtschaft. Dadurch werden sie zur Gefahr für die echten Menschen, weshalb die Blade Runner ins Leben gerufen wurden. Diese sollen die Replikanten aufspüren und töten, beziehungsweise „in den Ruhestand versetzen“, wie es genannt wird. Einer dieser Blade Runner ist Rick Deckard (Harrison Ford), der sich auf die Suche nach einer Gruppe von Nexus-6-Replikanten begibt, die ein Raumschiff gekapert, die Crew getötet und auf die Erde geflohen sind. Bei seinen Untersuchungen begibt er sich auch in das riesige, pyramidenförmige Gebäude der Tyrell Corporation, die die Replikanten herstellt. „Menschlicher als der Mensch“ lautet das Motto der Firma und tatsächlich hat der Erbauer Tyrell eine neue Serie von Replikanten erschaffen, denen Erinnerungen implantiert wurden. Deckard trifft dort auch Rachael (Sean Young), die er mit der „Voight-Kampff-Maschine“ testet. Mit diesem Gerät führt Deckard einen Empathietest durch, mit dem er erkennen kann, wer Replikant und wer Mensch ist. Er findet heraus, dass Rachael eine Replikantin ist, sie selbst weiß das aber nicht. „Wie kann es nicht wissen, was es ist?“ fragt Deckard dann auch Tyrell.

Deckard verliebt sich in Rachael und beginnt, seinen Auftrag in Frage zu stellen. Damit stellt der Film auch die essentielle Frage, ab wann ein Leben schützenswert ist und nicht einfach so ausgelöscht werden sollte. Es kommt zum Showdown zwischen Deckard und Roy Batty (Rutger Hauer), dem Anführer der Nexus-6-Replikanten. Bei ihrem Zweikampf auf dem Dach eines Wolkenkratzers im strömenden Regen ist Batty Deckard körperlich überlegen, dennoch rettet er ihn in einem Akt der Empathie, als dieser vom Wolkenkratzers abzustürzen droht. In der wohl bekanntesten Szene des Filmes hält Batty einen kurzen Monolog über all die Dinge, die Wunder, die er gesehen hat. Und dass all diese Erinnerungen nun verloren sind wie Tränen im Regen. Dann „stirbt“ Batty, da sein Vier-Jahres-Zyklus abgelaufen ist. Deckard flieht mit Rachael in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Im Film wird immer wieder angedeutet, dass auch Deckard ein Replikant sein könnte, ohne es zu wissen. Rachaels Liebe ist aber echt und so stellt sich die Frage, was denn tatsächlich der Unterschied zwischen Replikanten und Menschen ist?

Der Film spielte in den USA 1982 mit 26 Millionen Dollar nicht mal seine Produktionskosten wieder ein. Dennoch wurde er zu einem der einflussreichsten Sci-Fi-Filme der letzten 35 Jahre. Immer wieder orientieren sich Filme, die in der Zukunft spielen, am Look von BLADE RUNNER. Auch nach 35 Jahren beeindruckt das Set Design von Douglas Trumbull und seine Miniaturbauten, die den Moloch Los Angeles im Jahre 2019 lebendig werden lassen. Ebenfalls fester Bestandteil dieser Welt ist die Musik von Vangelis. Seine Klanglandschaften sind ein Teil der Welt von BLADE RUNNER und fast schon ein eigener Charakter im Film. Sein musikalisches Hauptthema wurde auch im ersten Trailer zu BLADE RUNNER 2049 verwendet.

Erwähnenswert ist auch sein „Love Theme“, welches durch die Hinzunahme eines Saxophons nicht nur den Film-Noir-Charakter des Filmes unterstreicht, sondern damit auch ein echtes Instrument innerhalb der synthetischen Klänge hinzufügt. Eben wie eine echte, menschliche Emotion in einer kalten Welt.

Kurioserweise war die erste Veröffentlichung der Musik eine Neueinspielung durch das New American Orchestra. Erst 1994 wurde die Originalmusik von Vangelis veröffentlicht. Der Komponist selbst stellte das Album zusammen, welches allerdings inhaltlich relativ stark von den Filmversionen der Stücke abweicht. Für Vangelis macht es vom künstlerischen Standpunkt aus keinen Sinn, die Musik so zu veröffentlichen, wie sie im Film zu hören ist, da ein Musikalbum anderen Ansprüchen genügen muss als eine Musik im Film. Daher kursieren bis heute viele Bootlegs durch die Welt, die die Musik in ihrer Filmversion präsentiert. Vor einigen Jahren wurde die Musik, wie sie im Film zu hören ist, von Edgar Rothermich neu eingespielt, der die verwendeten Sounds von Vangelis doch recht überzeugend nachgebaut hat. Doch es geht natürlich nichts über die Einspielung von Vangelis selbst.

1982:

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1994:

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25th Anniversary Edition (3 CDs):

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Neueinspielung:

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Die Entwicklung von BLADE RUNNER 2049 ging im Grunde recht schnell voran. 2011 verhandelte die Produktionsfirma Alcon Entertainment über die Rechte an BLADE RUNNER und bereits 2015 lag ein Drehbuch vor. Auch war klar, dass Harrison Ford für seine Rolle als Deckard zurückkehren würde. Ridley Scott wollte allerdings nicht wieder selbst Regie führen, produzierte den Film aber mit seiner Firma Scott Free. Die Regie übertrug er Denis Villeneuve, der zuletzt mit ARRIVAL (2016) einen ungewöhnlichen Sci-Fi-Film vorlegen konnte.

Los Angeles im Jahre 2049. 30 Jahre nach den Ereignissen des ersten BLADE RUNNER hat sich die Situation auf der Erde noch weiter verschlechtert. Los Angeles liegt unter einer dichten Smoghülle. Tiere und Pflanzen gibt es nicht mehr. Ein Atomkrieg hat weite Teile des Landes unbewohnbar zurückgelassen und ein mysteriöser Black Out vernichtete alle elektronisch gespeicherten Daten der Menschheit. Nach mehreren blutigen Rebellionen wurde die Herstellung von Replikanten verboten. Die Tyrell Corporation ging daraufhin pleite und wurde von Niander Wallace (Jared Leto) aufgekauft. Dieser stellte eine neue Reihe von Replikanten her, die Nexus 9, die nun unter den Menschen leben. Da sie keine Wut mehr gegen ihre Erbauer hegen und nach ihrer programmierten Lebenszeit sterben, werden sie nicht mehr als Gefahr angesehen. Doch besonders in den verwahrlosten Wohngebieten der Stadt hegt man weiterhin Misstrauen und Vorurteile gegenüber den Replikanten.

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Officer „K“ (Ryan Gosling), ein Blade Runner und selbst Replikant, spürt alte Replikanten auf, die keine Lebenszeitbeschränkung haben und im Verborgenen leben. Diese sollen alle „in den Ruhestand“ geschickt werden. Bei einem dieser Aufträge stößt „K“ auf eine Kiste, die in der kargen Wüstenlandschaft vergraben ist. Darin befinden sich menschliche Knochen, wie es zunächst aussieht. Doch nach genauer Untersuchung im Labor findet „K“ eine Seriennummer in die Knochen eingraviert. Und er findet Spuren eines Kaiserschnitts. Die Knochen gehören also einer Replikantin, die einst ein Kind zur Welt brachte. Das sorgt im Polizeipräsidium für helle Aufregung, da man Unruhen und sogar einen Krieg fürchtet, wenn das bekannt werden würde. Doch auch Wallace bekommt davon Wind und schickt seine Assistentin, die Replikantin Luv (Sylvia Hoeks), los, um mehr herauszufinden, da ihm eine Replikantin, die Kinder gebären kann, noch fehlt in seinem Portfolio.

Achtung, Spoiler!

„K“ wird am Fundort der Truhe mit einem Geburtsdatum konfrontiert und hat daraufhin Flashbacks in seine (implantierte) Kindheit. Die Spur führt ihn zunächst in ein verwahrlostes Waisenhaus, in das die Kinder der Replikantin, laut den Aufzeichnungen ein Junge und ein Mädchen, gebracht wurden. Das Mädchen soll gestorben sein und der Junge ist verschwunden. Außerdem begegnet er Dr. Ana Stelline (Carla Juri), die Erinnerungen künstlich herstellen kann. Langsam glaubt „K“ immer mehr, dass seine Erinnerungen nicht implantiert sind und er das Kind dieser Replikantin ist. Es stellt sich heraus, dass Rachael die gesuchte Replikantin war. „K“ findet Deckard in den Ruinen von Las Vegas vor, wo dieser sich seit seiner Flucht mit Rachael versteckt. Deckard eröffnet „K“, dass er die Daten gefälscht hat, um das Kind von Rachael und ihm zu beschützen. Es gab nie einen Jungen, Rachael brachte ein Mädchen zur Welt. Doch auch Luv kommt Deckard auf die Spur und bringt ihn zu Wallace. Dieser will von ihm wissen, wo er das Kind versteckt hat. Um Deckard emotional zu manipulieren, hat Wallace ein Ebenbild von Rachael (die digital verjüngte Sean Young) erschaffen. Doch dieser hat längst begriffen, dass seine Liebe zu Rachael einmalig war und nicht einfach durch eine neu gebaute Version ihrer selbst ersetzt werden kann. „K“ befreit Deckard und tötet Luv im Zweikampf. Dabei wird auch er schwer verletzt. Doch es gelingt ihm noch, Deckard zu Dr. Ana Stelline zu bringen, seiner Tochter, bevor „K“ stirbt. 

Spoiler Ende.

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Es ist interessant zu sehen, wie BLADE RUNNER 2049 die Motive des ersten Filmes aufnimmt, dabei aber doch anders ist. Auch dieser neue Film läßt sich viel Zeit, um seine Geschichte zu erzählen. Wie schon beim ersten BLADE RUNNER liegt auch hier eine fast schon spürbare Melancholie über dem Ganzen. Und die Frage, ob Androiden von elektrischen Schafen träumen, wird hier auf „K“ selbst angewendet. Er unterhält eine emotionale Bindung zu einem Hologramm namens Joi (Ana de Armas). Für sie empfindet er tiefe Gefühle, die er zu keinem Menschen und auch keinem anderen Replikanten aufbauen kann. Joi weiß zwar, dass sie nur ein Hologramm ist, aber sie kann es nicht verstehen, dass ihre Gefühle für „K“ nur einprogrammiert wurden. Umgekehrt zweifelt „K“ irgendwann daran, ob seine Erinnerungen wirklich implantiert wurden oder nicht doch echt sind.

Achtung, Spoiler!

„K“ ist auf der Suche nach sich selbst. Alles, was er glaubte zu wissen, wird in Frage gestellt. Joi gibt ihm den Namen Joe, was einerseits auf den Namen „Joe Average“ im Englischen hindeuten könnte, also der Entsprechung des „Otto Normalverbraucher“ im Deutschen. Andererseits ist Joseph in der Bibel der Sohn von Rachel, was ein Hinweis darauf ist, dass „K“ Rachaels Sohn sein könnte. 

Spoiler Ende.

Trotz dem „K“ ein Replikant ist und er Gefühle für ein Hologramm hegt, legt er doch die größte Menschlichkeit im Film an den Tag. Auch im neuen Film gibt es wieder Andeutungen, dass Deckard ein Replikant sein könnte. Dagegen spricht, dass er ein Nexus-6-Modell sein müsste, welches eigentlich eine beschränkte Lebensdauer hat und wenn er doch über seinen natürlichen Lebenszyklus hinaus überlebt hätte, wäre er dann wirklich gealtert? Doch sowohl Regisseur Villeneuve, als auch Harrison Ford selbst, hüllen sich in Schweigen und überlassen das Spekulieren weiterhin den Fans.

Die Rolle des stoischen „K“, der versucht, seine Gefühle zu verbergen, passt hervorragend zu Ryan Gosling, dessen Schauspiel sich oft ebenfalls eher teilnahmslos präsentiert. Besonders ragt aber Sylvia Hoeks heraus, die die Replikantin Luv mit einer Mischung aus Wut, Überheblichkeit und kindlichem Trotz spielt. Harrison Ford zeigt sich gut in Form für seinen nächsten Einsatz als Indiana Jones und kann auch in einigen emotionalen Momenten, in denen es nur auf die Mimik ankommt, punkten.

Visuell ist der Film sehr beeindruckend. Er erweckt nicht nur das trübe Los Angeles des ersten Filmes wieder zum Leben, auch die unwirtlichen Landschaften außerhalb sind sehr detailverliebt eingefangen. Dazu bedient sich Kameramann Roger Deakins (SKYFALL 2015) an ähnlichen Lichtspielen wie schon der erste Film. So sind Personen oft nur als Schattenriss zu sehen oder im schummrigen Licht, welches durch die Jalousien der Fenster fällt. Einen visuell so beeindruckenden Film findet man auch im Blockbuster-Bereich der letzten Jahre nicht alle Tage.

Musikalisch schien der Film zunächst in vertrauten Händen. Denis Villeneuve arbeitete bei seinen letzten Filmen mit dem Isländer Jóhann Jóhannsson zusammen. Auch für BLADE RUNNER 2049 sollte dieser zum Einsatz kommen und er begann auch tatsächlich mit den Arbeiten an der Musik. In ersten Berichten zeigte sich Villeneuve noch begeistert vom Konzept des Isländers. Aber wenig später wurde bekannt, dass Benjamin Wallfisch (IT (2017), A CURE FOR WELLNESS (2017)) bereits seit Mai an der Musik mitarbeitete. Zunächst sprach man davon, dass Wallfisch nur aushelfen solle, doch nach und nach kristallisierte sich heraus, dass Jóhann Jóhannsson das Projekt verlassen und Wallfisch komplett übernommen hatte. Denis Villeneuve sprach davon, dass Jóhannsson den gewünschten Sound nicht hinbekommen hätte. Tatsächlich gingen die Produzenten zuerst zu Hans Zimmer, um diesen zu bitten, die Musik zu übernehmen. Doch Zimmer befand sich zu diesem Zeitpunkt auf seiner Tournee und gab das Projekt an Wallfisch weiter. Kurz vor dem Abschluss der Arbeiten an der Musik kam Zimmer wieder zurück und fügte noch einige Details hinzu. Deshalb wird sein Name nun ebenfalls unter „Music by“ genannt, obwohl er nach eigenen Aussagen kaum etwas mit der Musik zu tun hatte. In einigen Besprechungen zum Film wird wohl auch deshalb Zimmer fälschlicherweise als Komponist genannt.

Die Musik von Wallfisch zu BLADE RUNNER 2049 orientiert sich zwar am synthetischen Sound der Musik von Vangelis, ist aber wesentlich abstrakter. So gibt es kein richtiges musikalisches Thema, obwohl hier und da immer wieder das Thema von Vangelis kurz aufblitzt. Auch Peters Leitmotiv aus Prokofjews Orchesterwerk PETER UND DER WOLF wird immer wieder kurz zitiert. Die meisten Stücke bestehen allerdings nur aus sphärischen Klangflächen mit lange gehaltenen Tönen und krachigem Industrial-Sound-Design. Da wirkt das Stück „Tears in Rain“ von Vangelis, welches auch hier am Ende auftaucht, fast schon wie ein Fremdkörper. Dennoch setzt die Musik im Film durchaus Akzente, besonders in den ruhigen Szenen, wie denen zwischen „K“ und Joi. Aber die meiste Zeit über ist sie im Grunde einfach nur „da“ und wummert vor sich hin.

Das Score-Album wurde am 06.10. digital veröffentlicht. Auf CD erscheint das Album in einer auf 2049 Stück limitierten Auflage, die innerhalb von zwei Tagen ausverkauft waren. Allerdings legte das Label mittlerweile eine „2nd Edition“ nach, die allerdings ebenfalls auf 2049 Stück limitiert ist.

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BLADE RUNNER 2049 ist eine würdige Fortsetzung des ersten Filmes. Vielen Sequels in den letzten Jahren, die viele Jahre oder gar Jahrzehnte nach den Originalen produziert wurden, haftete der Geruch der reinen Geldmacherei an. Vor allem qualitativ konnte nur wenig überzeugen. Natürlich wollen die Produzenten mit BLADE RUNNER 2049 auch Geld verdienen, aber alleine schon am Handwerk merkt man dem Film an, dass hier Menschen vor und hinter der Kamera agierten, die mehr wollten als nur noch mal schnell etwas Geld abgreifen mit einer etablierten Marke. Einen kleinen Bruch erlebt der Film ab dem Moment, in dem Harrison Ford auftaucht, weil nun plötzlich „K“ und seine Suche nicht mehr der Mittelpunkt des Geschehens ist, sondern es mehr um „Ich muss Deckard befreien“ geht.

Der Film ist kein typischer Hollywood-Blockbuster, was sich auch in den bisherigen Zahlen niederschlägt. Die 150-Millionen-Dollar-Produktion spielte am Startwochenende in den USA nur knapp 33 Millionen Dollar ein. Weltweit steht der Film momentan bei 92 Millionen Dollar Einspielergebnis. Das wird sich natürlich noch erhöhen, aber ein großer Hit wird der Film wohl nicht werden. Das ist natürlich schade, aber der zweieinhalb Stunden lange Film möchte sein Publikum eben nicht nur berieseln, sondern sie zum Nachdenken bringen. Und um über die existenziellen Fragen, die der Film stellt, nachzudenken, bedarf es doch normalerweise keiner Aufforderung, oder?

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Ein Gedanke zu „Menschlicher als der Mensch – BLADE RUNNER 2049“

  1. Ich habe den Film die Tage gesehen und war ehrlich gesagt wirklich angetan von dem Film als auch von der Kameraarbeit im speziellen. Das Einspielergebnis finde ich jetzt auch mau und verwundert mich auch nen bissel, da der Film an sich wirklich gut ist. Mal sehen, ob es auch ein Klassiker wie der erste Teil wird…

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