Into Eternity – Vangelis (1946 – 2022)

Quelle: bandsintown.com

Bevor Vangelis, der mit vollem Namen Evangelos Odysseas Papathanassiou hieß, zu einem Pionier der elektronischen Musik wurde, experimentierte er bereits in den 60er Jahren bei seiner Band Aphrodite’s Child mit neuen Klängen. Sänger dieser Band war ein gewisser Demis Roussos, der wenige Jahre später als Solokünstler weltweite Erfolge feiern konnte. Auch in Deutschland hatte er mit Songs wie „Goodbye My Love Goodbye“ und „Schön wie Mona Lisa“ einige Hits am Start. Markenzeichen Roussos‘ war seine hohe Kopfstimme, die so gar nicht zu seinem Äußeren passen wollte und in der Kombination wohl auch so ungewöhnlich war.

Vangelis wandelte auf seinen Solopfaden ziemlich schnell auch in den Bereichen der Filmmusik. Bereits Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre schrieb er erste Filmscores. Seine Alben, die er außerhalb der Filmmusik machte, zeigten einen vielseitigen Künstler, der sich nicht auf eine Richtung festlegen wollte. Elektronische Musik war zwar mehr oder weniger immer auch mit dabei, aber der Multi-Instrumentalist Vangelis ließ immer auch Klänge und Instrumente aus aller Welt mit in seine Musik einfliessen.

Seinen Durchbruch in Filmmusik-Kreisen hatte er 1981 mit seiner Musik zu dem Sportdrama „Chariots of Fire“. Nicht nur bekam er dafür den Oscar, es war auch die erste komplett elektronische Musik, die mit dem Academy Award ausgezeichnet wurde, aber auch das Titelstück wurde in den Jahren danach auf vielen Sportveranstaltungen gespielt. 1982 kam dann seine ebenfalls bis heute populäre Musik zu „Blade Runner“. Hier ist sogar Demis Roussos in einem der Stücke zu hören, bei „Tales of the Future“.

Sein kommerziell erfolgreichster Score dürfte der zu „1492 – Conquest of Paradise“ von 1992 sein. Die Popularität erlangte die Musik allerdings erst zwei Jahre später, als Henry Maske 1994 das Titelstück als Einzugsmusik zu seinen Boxkämpfen auswählte.

In den letzten Jahren komponierte Vangelis nur noch vereinzelt Filmmusiken, wie die zu Oliver Stones „Alexander“. Er vertonte lieber Weltraummissionen, wie die des Rovers zum Mars.

Nun hat Vangelis mit 79 Jahren diese Welt verlassen, aber seine Musik wird auch weiterhin neue musikalische Kontinente entdeckten, wie damals die Segelschiffe von Kolumbus. Vielleicht sogar auch bis in die Ewigkeit.

„We might not be coming back“ – GHOSTBUSTERS: AFTERLIFE

Quelle: bluray-disc.de

Die Nostalgiewelle ist nicht aufzuhalten. In den letzten Jahren erleben wir, wie alte, teils schon längst in Vergessenheit geratene Franchises, wieder zum Leben erweckt werden. Diese werden dann etwas modern aufpoliert, aber mit genug Anspielungen und Easter Eggs an die alten Filme versehen, damit die Kinder von damals, die Erwachsenen von heute, in Erinnerungen schwelgen können. Meist reicht das aber nicht aus, um einen wirklich guten Film daraus zu machen. Es verkommt zu einem Abklappern von „Weisst du noch?“-Momenten, ohne Mut, etwas Neues zu wagen.

Hört nur! Ich glaube, ich rieche was

Die Zeit vergeht wie im Fluge – OLD

Quelle: filmstarts.de

M. Night Shyamalan sieht sich seit Jahren immer wieder dem Spott von Kinogängern und Kritikern ausgesetzt. Oftmals sind seine unnatürlich sprechenden Charaktere oder die Twists seiner Filme Ziel dieses Spotts. Dabei gibt es in Hollywood aber keinen anderen Filmemacher, der Filme macht wie Shyamalan. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss wohl jeder für sich entscheiden. An Kreativität und Unterhaltungswert mangelt es seinen Filmen aber meist nicht.

Ich wollte nie erwachsen sein

Egale Lage – TENET

Quelle: Amazon.de

Der Ausbruch von Corona hält das gesellschaftliche Leben immer noch im Zaum. Fast wähnt man sich wie in einer Zeitblase, aus der es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Passenderweise kommt mit TENET nun doch ein Film ins Kino, in dem es ebenfalls um Zeit geht und um Dinge, die man verhindern oder verändern kann.

Der Algorhythmus

Ich sehe was, was du nicht siehst – THE INVISIBLE MAN

Quelle: media-amazon.com

Der Unsichtbare gehört zu den berühmten, sogenannten Universal-Monstern der 1930er Jahre, zusammen mit seinen populäreren Vertretern Dracula, Frankenstein und dem Wolfsmenschen. Nicht zu vergessen natürlich die Mumie. Diese erfuhr in den letzten 20 Jahren ein kleines Revival. Zunächst durch die Filme mit Brendan Frasier, die sich auf eine eher humorvolle Art dem Ganzen näherten und 2017 dann durch den Film mit Tom Cruise. Dieser sollte der Auftakt des sogenannten „Dark Universe“ sein. Universal plante in Zeiten von Comicfilm-Universen, wie denen von Marvel und DC Comics, sein eigenes Universum und was schien da näher, als die alten Monster wieder aus der Kiste zu holen? Neue Verfilmungen von CREATURE FROM THE BLACK LAGOON oder auch BRIDE OF FRANKENSTEIN wurden angeleiert und es gab sogar einen Teaser von Universal, welche Monster man in Zukunft wieder auf der Leinwand sehen könnte. Doch der finanzielle und auch künstlerische Misserfolg von THE MUMMY ließ Universal die Pläne erst einmal auf Eis legen und mittlerweile schließlich endgültig begraben.

Kuckuck

Schöne Bescherung – BLACK CHRISTMAS (2019)

Quelle: filmstarts.de

BLACK CHRISTMAS von 1974 gilt als einer der Vorreiter des Slasher-Films, welcher 1978 dann mit dem kommerziellen Erfolg von John Carpenters HALLOWEEN aus den Horrorfilmen der 80er Jahre nicht mehr wegzudenken war. Die Handlung ist simpel, aber geschickt inszeniert. In einem Studentinnenwohnheim geht kurz vor Weihnachten ein Killer um, der die Studentinnen, die über die Feiertage nicht nach Hause gefahren sind, ermordet. Der Film erhält seine unheimliche Atmosphäre durch das Spiel mit Licht und Schatten und durch die Tatsache, dass man den Killer nie komplett zu Gesicht bekommt. Auch das Motiv des Killers bleibt so dunkel wie die Schatten im Wohnheim.

Last Christmas I cut out your heart

Everything must go – JOKER

Quelle: imdb.com

Als die Nachricht die Runde machte, dass Martin Scorsese einen Joker-Film drehen würde, war die Aufregung natürlich groß. Es war bereits klar, dass dieser Film für sich alleine stehen sollte, ohne mit irgendeinem anderen aktuellen oder älteren Film aus der BATMAN-Reihe verbunden zu sein. Aber konnte das gut gehen? In einer Zeit, in der das Kino, maßgeblich in Form von Comic-Verfilmungen, zum reinen Popcorn-Event mutiert ist, kann sich da eine Charakterstudie einer Comicfigur durchsetzen? Die Erwartungen bekamen zumindest einen Dämpfer, als bekannt wurde, dass nicht Scorsese, sondern HANGOVER-Regisseur Todd Phillips die Regie und auch das Drehbuch übernehmen würde. Doch mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle blieb das Projekt weiter interessant. Und auch die ersten Trailer zeigten, dass sich der Film dann doch in eine etwas andere Richtung bewegt, als die sonst üblichen Marvel-Filme oder auch die letzten DC-Filme.

HAHAHAHAHAHA!

Macht kaputt, was euch kaputt macht – SYSTEMSPRENGER

Quelle: filmstarts.de

Die neunjährige Benni ist kein normales Kind. Getrieben von unkontrollierten Wutausbrüchen und einem Kindheitstrauma, welches sie ausflippen lässt, wenn jemand ihr Gesicht berührt, wird sie von einer Einrichtung zur nächsten durchgereicht. Ihre Mutter, die noch zwei weitere Kinder hat, ist hoffnungslos überfordert, obwohl Benni sich nichts sehnlicher wünscht, als zu ihrer Mutter zurückzukehren. Frau Bafané vom Jugendamt ist es eine Herzensangelegenheit, Benni zu helfen und so engagiert sie mit Micha einen Anti-Gewalt-Trainer, der normalerweise mit kriminellen Jugendlichen arbeitet. Doch dieser stellt sehr schnell fest, dass Benni in einem Heim oder einer Wohngruppe keine Fortschritte machen wird und lässt sich auf ein Experiment ein. Er will mit Benni mehrere Tage alleine im Wald in einer Hütte verbringen, ohne Strom, ohne Internet. Beide nähern sich dann auch tatsächlich an, aber als Benni in Micha einen Ersatzvater sieht, droht sein professioneller Abstand zu dem Fall zu kippen.

Erzieher!

Picture That! – ROGER WATERS US + THEM

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Den Frieden und die Liebe, die Roger Waters als die Kernbotschaft seiner Konzerte sieht, wird er mit seinem ehemaligen Pink-Floyd-Kollegen David Gilmour wohl nicht mehr erreichen. Es war hauptsächlich Gilmour, mit dem sich Waters zoffte, weil hier nicht nur zwei Egos aufeinander trafen, sondern auch zwei völlig unterschiedliche Ansichten, in welche Richtung die Band Pink Floyd gehen sollte. Im Verlauf der 1970er Jahre hatte sich Waters zum Kopf der Band gemausert. Er schrieb alle Texte und dachte sich auch die Konzepte der Alben aus. Natürlich komponierte er auch Musik, aber erst durch den Input von Gitarrist Gilmour, Schlagzeuger Nick Mason und dem mittlerweile leider verstorbenen Keyboarder Richard Wright, entstand der Pink-Floyd-Sound, der um die Welt ging. Gilmour, Mason und Wright waren nicht so fingerfertig wie Waters darin, Texte zu verfassen. Ihre Stärke lag darin, die Musik zu erschaffen, während sie sie spielten, sich der Musik hinzugeben und damit die Klangwelten zu erzeugen, für die Pink Floyd berühmt geworden sind. Insofern ergänzten sich die vier Bandmitglieder perfekt.

The lunatic is in the hall